21 Bürger:inneninitiativen haben gemeinsam den Kandidatinnen und Kandidaten zur Linzer Bürgermeister:innenwahl einen Fragebogen zu Themen wie Stadtentwicklung, Mobilität, Grünlandschutz übermittelt.
Die Rückmeldungen stellen wir als zusätzliche Entscheidungshilfe für die Wahl rechtzeitig auf unserer Website zur Verfügung.
1. Die Potentiale der Stadt Linz können in Zukunft nur weiterentwickelt werden, wenn es ein Großes Umdenken in der Stadtplanung gibt: Sind Sie für eine unabhängige Stadtplanung, die entsprechend dem OÖ. Raumordnungsgesetz stadtzerstörende Investorenplanungen verhindert?
2. Das Fehlen einer visionären Erzählung für die Stadtentwicklung verhindert schon zu lange die Arbeit an einem „Großen Plan – aus einem Guss“: Dazu bedarf es einer dringenden inhaltlichen Rundum-Erneuerung der Gremien und städtebaulichen Instrumente. Wären Sie bereit, Gestaltungsbeirat, städtebauliche Kommission, Kooperative Verfahren, Klimabeirat etc. einem rigorosen Evaluierungsprozess zu unterziehen?
3. Hochhäuser sind die unintelligenteste Form, städtische Dichte zu erzeugen. Linz plant und baut trotzdem Hochhäuser, willkürlich im Stadtgefüge verteilt. Sollte man dieser Entwicklung entgegenwirken – mit einem restriktiven Hochhauskonzept?
4. Seit Jahrzehnten wird in Linz erhaltenswürdige, historische Bausubstanz demoliert, wird baukulturelles Erbe vernichtet und werden in Zeiten der Klimafolgenproblematik gut brauchbare Baustrukturen (‚Graue Energie‘) abgebrochen. Sind Sie – im Gegensatz zur jetzigen Praxis – für einen externen, unabhängigen Gutachter, der beurteilt, ob die Weiterverwendung solcher Bauten wirtschaftlich vertretbar ist?
5. Aufgrund der über alle Bebauungspläne gelegten Ediktalverordnung entstehen abstruse und ausufernde Dachausbauten. Sollte die Ediktalverordnung umgehend aufgehoben werden, um das zu verhindern?
6. Der Verkehr muss integraler Bestandteil der Stadtplanung sein: Erstellung eines Generalverkehrsplans mit Schwerpunkt Öffentlicher Verkehr, insbesondere der Bahnanbindung an den Hauptbahnhof (Neue Eisenbahn-brücke und Hafenbahn). Die schon jetzt nicht mehr bewältigbare Anbindung des Verkehrs an die A7 (Tunnel Bindermichl-Niedernhart mit derzeit täglichen Staus von der Hafenstraße bis zur A1) würde durch den Weiter-bau der A26 implodieren. Und: keine Ostumfahrung auf Linzer Stadtgebiet! Stimmen Sie diesem Befund zu?
7. Ein zukunftstaugliches Mobilitätskonzept muss größtmögliche Wirkung entfachen – zugunsten des Öffentlichen Verkehrs, der Fußgänger und der Radfahrer. Werden Sie sich mit aller Kraft dafür einsetzen?
8. Die folgenschwerste Umwidmung von Grünland in Bauland (IT:Uni) konnte verhindert werden. Der Druck der Investoren ist dennoch immer extrem groß, sodass ein dauerhafter Schutz der Grünflächen und des Grüngürtels laut dem Linzer Flächenwidmungsplan unumgänglich notwendig ist?
9. Sind Sie für eine tatsächlich mit allen Konsequenzen praktizierte Bürgerbeteiligung, so wie diese explizit auf vielen Seiten der ‚Linzer Stadtstrategie 2022‘ beschrieben, ja ‚eingefordert‘ wird?
Diese ‚Fragen an die Kandidatinnen und Kandidaten‘-Aktion wird gemeinschaftlich unterstützt von folgenden Bürger*innen- Initiativen und Institutionen:
Arch-pro-Linz,
Baumrettungsinitiative Linz,
bbi-Baubiologisches Institut,
Retten wir den Grüngürtel,
Verkehrswende-Jetzt,
Zukunft Klostergarten,
Tabakfabrik – wir reden mit (Quadrill Tower),
Initiative Froschberg,
Pro Pöstlingberg,
Initiative Spaunstrasse,
Grüngürtel schützen, Jetzt,
Rettet den Pichlinger See,
Kein Transit Linz,
Rettet den Andreas-Hofer Park,
Initiative gegen das Weinturm Hochhaus,
Lebenswerter Hessenplatz,
Initiative lebenswertes Stockhofviertel,
Hochhaus daneben,
Initiative gegen das Dynatrace Hochhaus,
Bürgerinitiative Linz Süd,
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