Bürger:inneninitiative „Retten wir den Grüngürtel“ – Presseaussendung

Schwere Vorwürfe gegen die Bundesimmobilien-gesellschaft BIG wegen IT:U (Fehl-)Planung
Geschütze-Arten betroffen -EU-Vertragsverletzungsverfahren droht
Die BürgerInneninitiative Retten wir den Grüngürtel erhebt schwere Vorwürfe gegen die Bundesimmobiliengesellschaft BIG im Zusammenhang mit Plänen den IT:U-Campus neben dem Biologiezentrum Linz zu errichten.
Dort befinden sich mehrere streng geschützte Tier und Pflanzenarten. Bei baulichen Eingriffen in dieses Gebiet würde es zur Anwendung der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie der Europäischen Union (FFH-RL) kommen. Die Durchführung einer Naturverträglichkeitsprüfung seitens des Landes OÖ ist unumgänglich, so der Sprecher der Initiative Dr. Dr. hc. Alexander Jäger, der selbst über Jahrzehnte in der Umweltforschung tätig war.
Der Vorwurf: Offenbar will man mit diversen „Vorarbeiten“, wie z.B. Säuberungs- und Abholzungsmaßnahmen Tatsachen schaffen. Auch an der Pferdebahnpromenade scheinen bereits Vorarbeiten im Gange zu sein, die auf eine geplante Verbauung von Teilen der Elmberggräben hindeuten. Es ist besorgniserregend, wie hier scheinbar klammheimlich und ohne Information der Öffentlichkeit wertvolle Naturflächen, Belüftungsbahnen und Erholungsräume geopfert werden.
Der Ökopark im Bereich des Biologiezentrums ist nicht irgendein Nutzgrund, sondern ein wertvolles Naturjuwel, das sich hier jahrzehntelang unter fachkundiger Entwicklungsarbeit der Mitarbeiter*innen des Biologiezentrums, etabliert hat.
Im Gelände des Ökoparks befinden sich zahlreiche Lebensräume, die eine außerordentlich hohe Artenvielfalt aufweisen – ein „Hotspot der Biodiversität“! Es befinden sich auch streng geschützte Arten, die unter strengem Schutz nach europarechtlichen Vorgaben (Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie) stehen, wobei es bei allfälligen Eingriffen zur direkten Anwendung dieser FFH-Richtlinie kommt. Die Durchführung einer Naturverträglichkeitsprüfung seitens des Landes OÖ ist deshalb unumgänglich.
Sollte diese Naturverträglichkeitsprüfung nicht erfolgen, behalten wir uns vor, ein Vertragsverletzungsverfahren bei der EU-Kommission zu beantragen, hält
der Sprecher der BürgerInneninitiative, Dr. Dr. hc. Alexander Jäger, der selbst über Jahrzehnte in der Umweltforschung tätig war, fest.
Im Ökopark des Biologiezentrums findet man unter anderem den Ameisenbläuling Maculinea teleius, eine von zwei Arten (auch M. nausithous ist hier zu beobachten), die in der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie der Europäischen (FFH-RL) als streng geschützte FFH-Arten aufgelistet sind spricht der Dr. Fritz Schwarz, Stv. Obmann Naturschutzbund OÖ.,
Ameisenbläulinge sind die einzigen heimischen Schmetterlinge, deren Raupen nicht nur auf Pflanzennahrung (obligat der Große Wiesenknopf) angewiesen sind, sondern durch spezielle Ameisen in ihr Nest getragen dort auch parasitisch im Ameisennest zum fertigen Insekt wachsen.
Es ist eine Schande, dass nun nach dem Standort im geschützten Grüngürtel ein ebenfalls geschützter Natur-Bereich für den Bau der IT:U ins Auge gefasst wird.
Zudem wird der Platz als Erweiterungsfläche für die JKU benötigt, Platz für die viel zitierten Betriebsansiedlungen gibt es schon gar nicht mehr.
Nachdem am Wochenende (Kurier 31. August) der Linzer Bürgermeister Dietmar Prammer verlautbaren liess, der Standort Biologiezentrum sei keineswegs fix.
Die Initiative appelliert an die Verantwortlichen der IT:U und besonders der Bundesimmobiliengesellschaft endlich eine seriöse Standortsuche durchzuführen.
„Die große Chance einer neuen Universität für die Stadt Linz darf nicht fahrlässig vergeben werden. Wenn die nächste Planung nicht gelingt wird es vorbei sein mit dem Jahrhundertvorhaben“ so Jäger. „Oder ist dies gar die Absicht der Verantwortlichen um das Budget des Bundes zu retten? Ein Schelm wer böses Dabei denkt
Eine Universität, die für sich beansprucht, Lösungen für die Herausforderungen der Zukunft zu finden und Lösungen für die Zukunft in den Fachbereichen Gesundheit, Klimaschutz, Bauwesen entwickeln möchte, kann und darf nicht in geschützten, wertvollen Grünbereichen errichtet werden.
Die Hypothek, dass mit der Errichtung der „Zukunfts-Hochschule“ IT:U eine Zerstörung ökologisch wertvoller Flächen und Lebensräume unwiederbringlich zerstört werden sollen, wäre ein zu großer Rucksack für dieses Projekt.
Will die neu gegründete IT:U sich und ihre Ziele ernst nehmen, muss sie sich von völlig unpassenden Standorten, die ihren Zielen zuwiderlaufen, verabschieden. Damit hätte sie bereits zum Start ihre Glaubwürdigkeit verloren.
„Es ist Gebot der Stunde, bereits versiegelte Flächen, wie das Areal der PostCity, im Zuge einer Umnutzung bzw. Nachnutzung für die geplanten Vorhaben heranzuziehen. Bessere Erreichbarkeit und die Möglichkeit der Ansiedlung von Betrieben auf einem größeren, bereits erschlossenen Areal wäre ein weiterer Pluspunkt“, so Jäger abschließend.
Linz, 1.9.2025
